pro aqua GmbH
Niklasdorf
Diamant und Wasser
Sie selbst verfügen über keine elektrische Leitfähigkeit. Werden Diamanten allerdings durch so genannte Dotierung, sprich dem Einbringen von Fremdatomen, zu Halbleitern gemacht, ergeben sich damit völlig neue Anwendungsmöglichkeiten in der Wasserbehandlung. Mit dieser bahnbrechenden Erkenntnis ließen Wolfgang Staber und Michael Schelch bereits 2002 ihre Idee zur vielseitig anwendbaren mit Bor-Atomen ausgestatteten Diamantelektrode patentieren. Als Spin-off im Gründerzentrum der Montanuniversität Leoben erfolgte schließlich die unternehmerische Umsetzung, so dass von den beiden 2004 die pro aqua Diamantelektroden Produktion GmbH aus der Taufe gehoben wurde.
Als Ergebnis kontinuierlicher Materialtests und intensiver Produktentwicklung gelang es den Obersteirern Anfang 2008, eine Diamantelektrode auf Kunststoffbasis herzustellen. Dies bildete die Grundlage dafür, dass pro aqua bis heute seine Technologien weltweit zur Desinfektion von Maschinen, Gewährleistung von Lebensmittelsicherheit sowie für Trinkwasser-, Pool- und Abwasseraufbereitung vertreibt.
Trotz all dieser Erfolge sahen die Niklasdorfer Unternehmer dennoch Optimierungspotenzial bei ihren internen Abläufen. So nahm man dafür Beratungsleistungen des Green Tech Clusters im Rahmen des mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projektes „Enabling Innovation“ in Anspruch. „Thematisch war das für uns sehr spannend. Im Zuge von zwei Projekten konnten wir unsere Innovationsprozesse wesentlich verbessern und diese neue Struktur im Unternehmen verankern“, verrät Geschäftsführer Wolfgang Staber.
Ergebnis davon war 2018 unter anderem eine Überarbeitung der Vertriebsmöglichkeiten für den „Aquarium-Fresher“, einer langlebigen Technologie, die ohne Zusatz von Chemikalien das Wachstum von Algen in Süßwasseraquarien verhindert. Nicht nur das: „Effizientere Prozesse haben sich auch im wirtschaftlichem Erfolg, sprich spürbar höheren Verkaufszahlen, niedergeschlagen“, freut sich Staber.
Geht es nach den Erfindern der Bor-dotierten Diamantelektrode, bietet ihre Entdeckung auch in Zukunft enormes Potenzial. Wachstumschancen sieht man vor allem im Segment der Landwirtschaft, wo ihre Technologie in Zukunft als Substitution für Herbizide und Pestizide für den Pflanzenschutz eingesetzt werden soll. Staber: „So oder so – sauberes Wasser ist und bleibt ein Thema mit Zukunft.“
Zu unseren Bildern: Wolfgang Staber (rechts) und Michael Schelch mit einem ihrer Produkte. Das Firmengebäude in Niklasdorf.
Fotos: pro aqua